Als 1989 in Ungarn zum ersten Mal für wenige Stunden die Grenzen aufgingen und DDR-Bürger nach Österreich flüchten konnten, hatten alle Angst. Angst, dass Ungarn wie 1956 einen Aufstand blutig niederschlagen könnte. Die Geschichte zeigt, dass es anders kam. Die Grenzen öffneten sich, für das Burgenland eine glückliche Fügung. Ebenso wie die Partnerschaft zwischen Bayreuth und dem Burgenland. Die habe mit einer unsichtbaren Brücke zwischen Raiding und Bayreuth begonnen, geschlagen von Franz Liszt, der 1811 in Raiding zur Welt gekommen war und 1886 in Bayreuth starb. Liszt, kongenialer Musiker und Schwiegervater Richard Wagners habe den Austausch begonnen, der jetzt aktiv fortgesetzt werde.
Das Burgenland, sagt Niessl, ist eine "Region auf der Überholspur". Und mit Gemeinsamkeiten zu Bayreuth, "der deutschen Kulturhauptstadt", wie er sagt. Das Burgenland hat den Neusiedler See als Weltnaturerbe, hat viel Kultur, viele Touristen, die kommen, hat viele Spezialitäten zu bieten. Und genau darin liege die Zukunft der Partnerschaft: Zusammenarbeit. Beispielsweise im Tourismus, im Austausch mit der Genussregion Oberfranken oder im Ausbau der Beziehungen zwischen der Universität Bayreuth und der Fachhochschule in Eisenstadt und Pinkafeld, die in der Gebäudetechnologie, Gesundheit und Pflege ihren Schwerpunkt hat.