Heute fand beim Landhaus in Eisenstadt eine Kranzniederlegung im Gedenken an die Opfer des Krieges und Faschismus statt. In ihren Ansprachen betonten Landtagspräsident Robert Hergovich und Landesrat Leonhard Schneemann, wie wichtig es ist, die Erinnerung wachzuhalten. Hergovich: „Wir dürfen nicht vergessen. Dieses Erinnern und Gedenken ist wichtig, weil wir nur dann die richtigen Lehren aus der Geschichte ziehen können.“ Für Schneemann lautet eine dieser Lehren, dass „Antisemitismus, Rassismus, Intoleranz, Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft keinen Platz haben dürfen“.
„Wir haben uns heute an diesem Ort eingefunden, um den Opfern von Krieg und Faschismus zu gedenken. Mit der Kranzniederlegung wollen wir jenen Burgenländerinnen und Burgenländern, die von 1938 bis 1945 aus politischen, religiösen und rassischen Gründen dem Naziregime zum Opfer fielen, ein Andenken bewahren“, so Landesrat Schneemann. „Die Geschehnisse dieser Zeit forderten Opfer in allen Gemeinden des Landes. Die jüdische Bevölkerung wurde vertrieben, es gab harsche Zwangsmaßnahmen gegen Roma und Sinti. Die übrige Bevölkerung litt unter politischer Verfolgung, Enteignung, Zwangsverpflichtung und dem Verlust geliebter Menschen.“
Um dem einst beschworenen „Nie wieder“ gerecht zu werden, müsse es „eine klare Absage an jede Form von Antisemitismus und Rassismus“ geben, betonte auch Landtagspräsident Hergovich. Hier gelte es bereits den Anfängen zu wehren und konsequent zu handeln: „Wehret den Anfängen bedeutet, dass wir nicht wegschauen dürfen bei Diskriminierung, Ausgrenzung und Intoleranz. Wir müssen es ernst nehmen, wenn Hass geschürt wird und versucht wird, die Gesellschaft zu spalten. Wehret den Anfängen bedeutet auch, dass wir unsere Demokratie und die damit verbundenen Werte schützen müssen.“
Landesrat Schneemann: „Wenn wir der Opfer dieses Regimes gedenken, so müssen wir unseren Blick auch in die Gegenwart und die Zukunft richten.“ Der Terrorangriff der Hamas auf Israel, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine würden „in erschreckender Weise zeigen, dass Frieden ein zerbrechliches Gut ist“. Es sei eine menschliche Pflicht, sich der Werte zu besinnen, die ein friedvolles und respektvolles Zusammenleben garantieren.
Bei der heutigen Kranzniederlegung waren nicht nur das Präsidium des Landtages, Mitglieder der Landesregierung und Abgeordnete anwesend. Vertreten waren auch der Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, der Kriegsopfer- und Behindertenverband sowie die ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und der Bekenner für Österreich. Die musikalische Gestaltung erfolgte durch den Klassenchor der 4c des Theresianum Eisenstadt.